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Profil Ronald Knecht

...you've found a bilingual blog, so please choose "English" or "German". The blog represents personal views on IT systems and consulting in the asset management and investment banking market and focuses predominantly but not exclusively on issues in German speaking countries, respectively countries with a German speaking sub-community (DE, AT, CH, LU, LI, BE, IT).

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Thursday, November 04, 2010

Deutschland sucht den KID Superstar

Im Dezember veranstaltet der BVI für seine Mitglieder ein Seminar zur Umsetzung der OGAW IV in Deutschland. Am Nachmittag sprechen Lösungsanbieter im Rahmen einer Podiumsdiskussion über "Key Investor Document (KID) - Erstellung einfach gemacht".


Betrachtet man sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion fällt auf, dass insbesondere Serviceanbieter stark vertreten sind, während einige "übliche Verdächtige" Produktanbieter fehlen.


Gelingt es, Outsourcing von Reporting in Deutschland über das Thema KID hoffähig zu machen?


Der Blick auf die Outsourcing Anbieter erscheint mir besonders spannend. Mit KNEIP tritt ein in Luxemburg bereits erfolgreicher Dienstleister im deutschen Markt erstmals merkbar auf. Gelingt es KNEIP nennenswert Kunden für das KID-Angebot zu gewinnen, ist dies eine gute Möglichkeit weitere Dienste wie z.B. Jahres- und Halbjahresberichte zu platzieren. Mit der Übernahme von Co-Link ist KNEIP außerdem Produktanbieter und kann so auf die Präferenzen seiner Kunden optimal eingehen.


Mit der Kooperation von WM Datenservice, EDG und vwd formt sich ein aus meiner Sicht sehr interessanter Anbieter. WM Datenservice und vwd verfügen über eine umfangreiche Datenbasis und Mechanismen zur Datenübernahme und Qualitätssicherung, EDG über sehr gutes finanzmathematisches Know-How und WM / vwd wiederum über Infrastruktur für Reporting und Verteilung. Gelingt es den Partnern mit dem KID ein erfolgreiches Serviceangebot im Markt zu verankern, gibt es viel Phantasie für weitere verwandte Dienstleistungen.


Wie sind Kapitalanlagegesellschaften heute für den KID aufgestellt?


In den letzten Jahren haben viele Gesellschaften in den Auf- und Ausbau ihrer Reportinginfrastruktur investiert. Basis für das Reporting bildet eine vollständige, qualitätsgesicherte Datenbasis. Darauf aufbauend wird mit entsprechenden Tools Reporting und Verteilung realisiert. Die eingesetzten Lösungen bauen überwiegend auf zwei grundsätzliche Architekturen:

  • Data Warehouse / Data Mart + Standard Reporting Tools und Eigenentwicklungen
  • spezialisierte, integrierte Produkte (z.B. von Adept oder PFS)

Damit sind die Gesellschaften heute so aufgestellt, dass sie die rein technischen Reportinganforderungen des KID leicht selbst oder mit Hilfe von Consultants umsetzen können.


Wo liegen die Herausforderungen?

Meiner Ansicht nach liegen die Herausforderungen weniger in der technischen Umsetzung z.B. der SRRI-Berechnung oder Darstellung des Layouts sondern vielmehr in der Unterstützung und Sicherstellung der Erstellungs- und Updateprozesse.

Die regelmäßige, zeitnahe Anpassung der Informationen im KID setzt entsprechende Prozesse voraus. Über die alle 12 Monate vorgesehene Revision der Informationen hinaus, muss bei entsprechenden Ereignissen ("material change") der KID zu dem Zeitpunkt neu veröffentlicht werden, zu dem die Änderung im Fonds effektiv durchgeführt wird. Die unterjährige Anpassung wird sicher ein Ausnahmefall sein, dennoch muss dafür vorgesorgt sein.

Da letztlich die KAG für die Richtigkeit der Angaben im KID gerade steht, sind Prüf-, Freigabe- und Veröffentlichungsprozesse beim Outsourcing der KID-Produktion notwendig.

Auch bei der Inhouseerstellung der Dokumente tragen häufig verschiedene Funktionsbereiche Informationen bei. Die Abstimmung der Inhalte und letztlich die Freigabe des Dokuments erfordert entsprechende Prozesse und gegebenenfalls Systemunterstützung.

Es ist also spannend wie die Kapitalanlagegesellschaften diese Anforderungen selbst umsetzen, ob Softwareanbieter mit ihren Produkten auch Workflowunterstützung anbieten und wie Dienstleister die Arbeitsprozesse mit ihren Auftraggebern abstimmen und systemseitig unterstützen.

Oliver Muthig